haalboom logo

Wenn die Bahn auf den Lkw muss...

(frei gekürzte Fassung nach einem Artikel von Bernd Schmidt; DVZ)

Die Anfrage klang einfach: 58 Plattformwaggons sollten von Duisburg, Nürnberg und Rostock nach Ashford in England befördert werden, um dort für Gleisbauarbeiten an der neuen Schnellbahnstrecke zwischen dem Ärmelkanaltunnel und London eingesetzt zu werden. Jedoch: Der Geist ist willig, die EU hingegen noch schwach, zumindest was die unterschiedlichen technischen und rechtlichen Voraussetzungen anging. Die Waggons ließen sich zwar problemlos nach Calais auf der Schiene befördern – dort aber war Schluss, denn die Fahrzeuge waren zu breit für das „Lichtraumprofil“ der britischen Bahnstrecke.

Die Frage lautete folgerichtig: Wie kann man nun die 30 Kilometer Distanz zwischen Dover und Ashford überwinden?

Auszuschließen war die Verladung auf herkömmliche Tieflader oder Binnenschiffe, da die Waggons als nur eingeschränkt kranbar eingestuft wurden. Die kreative Lösung der OTTO HAALBOOM Internationale Spedition lautete spontan „Culemeyer“. Dieser Spezialstraßentransporter machte sich vor 45 Jahren als „Straßenroller“ einen Namen, als noch komplette Güterwaggons per Straßennutzung zum Empfänger gebracht wurden.

Geniale Idee, technisch perfekt.

Aber nun kamen die rechtlichen Hürden hinzu. Die französische Gewerkschaft forderte für die Umladung von Schiene zu Schiene im Hafen von Calais unverhältnismäßig hohe Preise. Und das pro Waggon! Nicht besser erging es der OTTO HAALBOOM Internationale Spedition bei dem Versuch, die Verladung am Güterbahnhof durchzuführen. Es wurde einfach keine hierfür notwendige Sondergenehmigung erteilt. Schließlich einigte man sich mit der Gewerkschaft auf einen Preis pro Tag bei einer strengen Frist. Nach neun Tagen schließlich war der Spezialtransport abgehakt!

Problem gelöst!

Nur zwölf Tage waren vergangen – und mal wieder war mit einer typischen Haalboom- Lösung das „Unmögliche“ möglich gemacht.