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Fortsetzung "Reisebericht" Tempel in Yeha

Warum gibt gerade das „Unmögliche“ Hoffnung?
Weil das „Unmögliche“ ausschließlich durch Mut und Können zu widerlegen ist. Und durch eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit! Gezeigt haben das: Hilal aus Juba, Alaa aus Port Sudan, Kaddidja aus Djibouti und – nicht zu vergessen – die Deutsche Botschaft in Addis Abeba. Ihr und den drei erwähnten Männern verdanken wir durch Sachverstand und Können eine Meisterleistung: Nach über 1000 km Unwegsamkeit (in jeder Beziehung) schafften sie eine Punktlieferung in Yeha – exakt in time – von den so dringend benötigten Containern mit Baumaterialien. Aber was ist so besonders an zwei unscheinbaren, geradezu langweilig aussehenden braunen „Kästen“?

Wir erinnern uns?

Yeha in Äthiopien (ganz im Norden an der Grenze zu Eritrea), ein kleines Dorf, mitten in Afrika, mit einem von völligem Zerfall bedrohten 3000 Jahre alten sabäischen Tempel – fern vom Interesse der Menschheit und noch weiter entfernt von einer Möglichkeit transporttechnisch erreicht zu werden! Zu weit der Weg von Berlin aus (wo die nötigen Baumaterialien herkommen), zu gefährlich die Tour über Land! Piraten, Krieger, Verbrecher und Straßenverhältnisse, die auch so schon den sicheren Tod bedeuten können.

Jede internationale Spedition weiß, dass es komplizierte Aufträge geben kann. Aber, wie eben keine andere internationale Spedition, nehmen wir genau die Anfragen und „Fälle“ an, die jede andere als unmöglich in der Aufgabe, zu gefährlich und waghalsig einstuft.
Abgesehen vom Interesse – wen interessiert schon ein uralter Tempel irgendwo in Afrika, der zwei Container voll mit Spezial Materialien benötigt?

In 91 Tage von Berlin bis Yeha; so der Plan. Dem ersten Aufatmen nach 4-wöchiger Schiffsreise über nicht immer entspannte See folgte der „Empfang“ in der Republik Djibouti, mit Zoll- und Abfertigungsaufl agen, die einem sämtliche Behördengänge in good old Germany wie einen Spaziergang erscheinen lassen! Endlose Debatten, tagelanges Warten mit immer neuen Diskussionen über falsche oder richtige Formulierungen und Redewendungen; da braucht es mehr als einen gesunden Kreislauf. Selbst wir benötigten Nerven aus Stahl!

Das Nerven-Training zahlte sich aber aus. Spätestens, als es zur nächsten Herausforderung kam nämlich den einzigen Kran, den es in 1000 Kilometer Umkreis gibt, bitte rechtzeitig vor Ort in Yeha zu organisieren! Getoppt werden konnte diese Aufgabe lediglich nur noch, wenn genau dieser einzige Kran kaputt geht…Tja, und exakt das passierte!

Ruhe bewahren, schnelles Handeln und gute Beziehungen sind dann gefragt, wenn man aus dem 18 Stunden entfernten Addis Abeba besondere Ersatzteile für diesen Kran beschaffen muss. Und natürlich noch Jemanden der sie einbauen kann und der ebenfalls (zufällig) Zeit dafür hat.

Bewundernswertes Vertrauen bewies durchweg unser Auftraggeber, das Deutsche Archäologische Institut. Respekt und Dank!

Wir freuen uns, dass es uns mit allen Mitwirkenden wieder gelungen ist, Wort zu halten und Hoffnung zu geben.